„Not in my backyard“ – Widerstand ist nicht das Ende, sondern der Anfang

Konstruktive Akzeptanzkommunikation macht aus Skeptikern Partner – durch gezieltes Zuhören, Dialog auf Augenhöhe und Transparenz.

In einer Zeit, in der Veränderungen häufig auf Widerstand stoßen, geraten Infrastrukturprojekte, Immobilienentwicklungen oder Unternehmensansiedlungen zunehmend unter Druck. Die ablehnende Haltung einzelner Interessengruppen oder politischer Akteure gefährdet nicht nur einzelne Vorhaben, sondern wirkt sich auch spürbar auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung aus. Oft werden dringend benötigte Projekte verhindert: Zuletzt etwa durch Bürgerentscheide gegen Windparks im bayerischen Chemiedreieck, ein ICE-Instandhaltungswerk bei Nürnberg oder geplante Logistikansiedlungen.

Gelingsicherheit: Erfolgreich mit Widerstand umgehen

Widerstand bedeutet jedoch nicht das Aus für Projekte – im Gegenteil: Der Projekterfolg hängt entscheidend davon ab, wie mit Kritik und Konflikten umgegangen wird. Aus mehr als 20 Jahren Erfahrung wissen wir, worauf es in der Akzeptanzkommunikation ankommt. Fünf Faktoren sind dabei entscheidend:

  1. Timing: Eine vorausschauende Stakeholderkommunikation berücksichtigt Informationsbedarfe frühzeitig. Verfahren und Meilensteine geben den Takt vor. Kommunikation muss sich eng an den Verfahrensschritten orientieren, damit die richtige Botschaft zur richtigen Zeit bei den richtigen Zielgruppen ankommt.
  2. Analysewerkzeuge: Mit modernen Tools lassen sich Stimmungen, relevante Akteure und potenzielle Konflikte frühzeitig identifizieren. So können Missverständnisse vermieden und Mobilisierungen verhindert werden, bevor sie an Dynamik gewinnen.
  3. Politisches Gespür: Entscheidend ist, zu erkennen, wann der Druck aus Stakeholdergruppen so groß wird, dass Politik oder Verwaltung ins Wanken geraten. Erfahrung in politischen Abläufen, ein belastbares Netzwerk und ein feines Gespür für Entscheidungsprozesse sind hier Gold wert.
  4. Aufsuchende Kommunikation: Ob in Vereinen, bei Initiativen, mit Infoständen vor Ort oder auf dem Projektareal – wer Menschen persönlich anspricht, schafft Vertrauen, gewinnt Multiplikatoren und baut Zustimmungspotenziale aus.
  5. Moderne, offene Kommunikation: Große Vorhaben brauchen eine faire, transparente Kommunikation mit klaren Regeln für Information und Beteiligung. Das schafft Vertrauen, beschleunigt Verfahren und macht Projekte gelingsicher – auch wenn die Diskussionen kontrovers bleiben.

Unser Fazit

Widerstand ist nicht das Ende, sondern der Anfang für tragfähige Lösungen. Wer die Akzeptanzkommunikation von Anfang an professionell aufstellt, schafft die Grundlage für erfolgreiche Projekte – auch in herausfordernden Zeiten.

 

Quelle Beitragsbild: envato – @wichayada69

Ein Hausmodell, auf das umstürzende Dominosteine zufallen, welche von Händen aufgehalten werden, bevor sie das Haus erreichen. Ein Sinnbild für den Unmut, den neue Projekte auslösen können und dem Hendricks und Schwartz sich mit guter Kommunikation entgegenstellen.
Vorheriger Beitrag
Generative KI in der Kommunikationsarbeit – Ein Gamechanger?
Nächster Beitrag
Next Stop: Bundestag