Rechenzentren

Rechenzentren sind unverzichtbar für die digitale Zukunft, stoßen aber oft auf Widerstand. Wir zeigen, wie frühzeitige und transparente Kommunikation Vertrauen schafft.

Filme und Serien streamen, Künstliche Intelligenz, 5G-Mobilfunk und elektronische Patientenakte… all das und noch vieles mehr erzeugt vor allem eines: Daten. Bereits heute ist Deutschland Europas laut Gutachten des Bundeswirtschaftsministeriums Nummer 1 in digitaler Infrastruktur, mit einer IT-Anschlussleistung von über 2.700 Megawatt und mehr als 2.000 Rechenzentren. Und täglich kommen exponentiell neue Daten hinzu. Der Branchenverband Bitkom rechnet bis 20245 mit einem Anstieg der IT-Anschlussleistung auf 12.000 MW. Kurzum: Unsere moderne Zivilisation produziert Daten über Daten und braucht dafür Rechenzentren. Der Immobilienspezialist Jones Lang LaSalle (JLL) erwartet bis 2027 jährlich im Schnitt plus 15 Prozent mehr Rechenzentren.

Und wo in Deutschland sollen all diese Rechenzentren entstehen?
Daten bleiben unsichtbar, Rechenzentren nicht – sie brauchen Fläche, sehr viel Strom, viel Kühlung und Wasser. Vor Ort dominiert vor allem die Abwehrhaltung. Beispiele von abgelehnten Bürgerentscheiden zu Rechenzentren unterstreichen das. Deshalb ist klar: Um die technologische Transformation zu gestalten, brauchen wir stärkere gesellschaftliche Akzeptanz für Rechenzentren. Der Weg dorthin führt über klare Fakten und Argumentation, standortspezifische Lösungen und den offenen Dialog.

Was sind unsere TOP 5-Argumente für Rechenzentren?

  1. Standortfaktor: Rechenzentren stärken Städte und Regionen und tragen dazu bei, dass im IT-Sektor und verwandten Branchen moderne Arbeitsplätze entstehen. Alle, die auf digitale Infrastruktur und Dienstleistungen angewiesen sind, profitieren.
  2. Abwärme: ein Riesenpotenzial: Bis 2028 müssen Kommunen gemäß Wärmeplanungsgesetz Konzepte für eine klimafreundliche Wärmeversorgung entwickeln. Hier können Rechenzentren eine Schlüsselrolle spielen. Denn ihre Abwärme kann in lokale Fernwärmenetze integriert werden.
  3. Kosteneffizienz durch Bündelung: Rechenzentren können IT-Ressourcen bündeln und es Unternehmen ermöglichen, auf kostspielige eigene Server-Infrastrukturen zu verzichten. Das senkt Betriebskosten und den Energieverbrauch – ein Vorteil insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen.
  4. Unterstützung der Energiewende: Moderne Rechenzentren setzen auf erneuerbare Energien. Viele Betreiber verpflichten sich zu strengen Nachhaltigkeitsstandards und investieren in grüne Energieprojekte – ein wichtiger Beitrag sowohl zur Energiewende als auch zur Akzeptanzförderung.
  5. Innovation Hub: Rechenzentren treiben technologische Innovationen voran – von Edge Computing über autonomes Fahren bis hin zu Smart Cities. Sie ermöglichen, leistungsfähige Zukunftstechnologien umzusetzen – mit spürbarem Nutzen für alle.

Rechenzentren sind unverzichtbar für die Modernisierung und Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes. Wer die Akzeptanz von Rechenzentren in der Nachbarschaft will, braucht dazu vor allem eines: faktenbasierten Dialog vor Ort mit starken Argumenten.

Foto eines Rechenzentrums
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